. 85. Feststellung des Jahresabschlusses 2020 für die Gemeindewerke Markdorf
- Beratung und Beschlussfassung
Herr Lissner
erklärt, die Gemeindewerke werden bereits seit 2 Jahren kaufmännisch geführt,
an der Wasserversorgung sei die Stadt wirtschaftlich beteiligt. Er zeigt den
Jahresabschluss. In den letzten 2 Jahren habe man hier die Hausaufgaben
gemacht. Er zeigt den Einkauf und die Eigenförderung, die Wasserverluste seien
nicht befriedigend, hieran müsse gearbeitet werden. Die Wassermenge insgesamt
sei stabil, Ziel sei es, den Wasserverlust auf unter 5% zu bekommen.
Gebührenrechtlich sei man beim Wasserwerk im negativen Bereich, hier müsse man
eine Erhöhung der Gebühren planen. Im Herbst werde es ein Gespräch mit den
Stadtwerken am See wegen des Wasserverlustes geben, dazu wolle man der nächsten
Gemeinderatssitzung wegen des beschlossenen Sanierungskonzeptes berichten.
Kalkulatorisch müsse man die Gebühren erhöhen, da eigentlich ein Gewinn
erwirtschaftet werden soll und muss. Die Konzessionsabgaben sollen dann an den
Haushalt abgeführt werden. Wichtig sei zu wissen, dass das meiste Wasser nicht
aus Markdorf komme, sondern eingekauft werden müsse. Die Investitionen seien
auf Seite 45 dargestellt, hier auch die Tiefbaumaßnahmen, welche in der
Kreuzgasse, in der Eisenbahnstraße und in Möggenweiler bereits umgesetzt
wurden. Die Finanzierung des Trägerdarlehens sei der richtige Schritt in diese
Richtung gewesen. Herr Lissner zeigt noch die Projekte und den
Feststellungsbeschluss 2022/23 und die 2-Jahreskalkulation. Herr Haas
hätte hierzu gerne einmal Benchmarking Daten, wie stehen vergleichbare
Gemeinden wie Salem, Hagnau oder Immenstadt in diesem Bereich da. Herr
Bürgermeister Riedmann ergänzt, der Wasserverlust sei so inakzeptabel, man habe
ein marodes Netz, was deshalb deutliche Investitionen benötige. Herr Lissner
stellt fest, im Gebührenvergleich sei man sicherlich nicht bei den billigsten
Gemeinden, man müsse aber berücksichtigen, dass wir jeden Kubik Meter Wasser
kaufen müssen. Insgesamt liege man im Durchschnitt. Dazu komme, dass i in
Markdorf keine Großverbraucher im Wasserverbrauch existieren, die das Ganze entlasten
würden. Man habe bereits eine Grundgebühr eingeführt, hier könnte man noch
etwas nach oben gehen dies wäre sein Vorschlag für eine Gebührenerhöhung. In
größeren Kommunen seien die Gebühren allgemein immer noch deutlich höher. Herr
Haas möchte wissen, ob die maroden Stellen bezüglich Wasserverlust bekannt
seien. Herr Riedmann erwidert hierauf, Stadtwerke am See werden dazu im Herbst
das Ergebnis der Untersuchung präsentieren, im Moment wolle man sich nicht auf
einzelne Örtlichkeiten festlegen. Laut Stadtwerke am See müsse man bei einem
jährlichen Invest von 700.000 € mit einer Erhöhung von 1 € pro Kubikmeter
rechnen. Frau Deiters Wälischmiller erklärt, sie halte den Wasserverlust
für ein eklatantes Thema, hier müsse man unbedingt handeln. Auch Herr Bitzenhofer
bestätigt, dass 20 % Wasserverlust eindeutig zu hoch sein, eine Sanierung müsse
umgehend umgesetzt werden. Herr Pfluger stimmt dem zu, die CDU habe auch
immer betont, dass die Gebühren den entstehenden Kosten angepasst werden
müssten.
B
E S C H L U S S:
Der Gemeinderat der
Stadt Markdorf nimmt die Sonderrechnung für den Eigenbetrieb Wasserversorgung
und den hieraus entwickelten Jahresabschluss zur Kenntnis und fasst einstimmig
folgende Beschlüsse:
- Der
Gemeinderat hat sich entsprechend seiner gesetzlichen Aufgaben im
Geschäftsjahr 2020 über alle wichtigen Angelegenheiten des Eigenbetriebes
umfassend informiert und darüber beraten bzw. zu bestimmten Geschäften die
erforderliche Genehmigung erteilt.
- Der
Jahresabschluss zum 31. Dezember 2020 wird gemäß § 16 EigBG wie folgt
festgestellt:
- Der
Betriebsleitung wird für das Geschäftsjahr 2020 Entlastung erteilt. Den
nicht vorhersehbaren Überschreitungen gegenüber den Planansätzen wird
nachträglich zugestimmt.
- Die
Prüfungsbereitschaft der Jahresrechnung 2020 der Gemeindewerke Markdorf
ist dem Landratsamt Bodenseekreis und der Gemeindeprüfungsanstalt
Baden-Württemberg in Stuttgart unter Übersendung eines Jahresabschlusses
und Lageberichtes anzuzeigen.
- Die
Grundlage der Haushaltswirtschaft 2020 bildete der am 21.01.2020 vom
Gemeinderat beschlossene Wirtschaftsplan. Mit Verfügung vom 30.01.2020
bestätigte die Rechtsaufsichtsbehörde die Gesetzmäßigkeit und erteilte die
erforderliche Genehmigung.
Der Jahresabschluss
wurde auf der Grundlage der vorgelegten Bücher und der Bestandsnachweise durch
das Steuerbüro BW Partner mbH in Stuttgart erstellt.